07.09.2025 Der Weg nach Suzhou

Shanghai empfing uns an diesem Tag mit grauem Himmel. Wolken und später ein feiner Dunstschleier legten sich über die Stadt und erinnerten an einen trüben Tag in Deutschland. Im klimatisierten Bus war die schwüle Hitze draußen kaum spürbar, sodass wir die ersten Eindrücke in Ruhe auf uns wirken lassen konnten.

Schon bald fiel die Vielzahl an Bauprojekten ins Auge. Neben den bereits vorhandenen Stahlbetonbrücken entstehen weitere, und auch die Elektrizitätsinfrastruktur wird massiv ausgebaut. Immer wieder passierten wir neue Baustellen für Wohngebiete. Das Bild erinnerte ein wenig an Moskau: Wohnblöcke, dicht an dicht, die kleine Stadtteile bilden. Kaum glaubte man, die Stadtgrenze sei erreicht, folgten erneut neue Wohnblöcke und große Stromtrassen.

Die Autobahn wirkte vertraut – Leitplanken und Geschwindigkeitsbeschilderungen erinnerten stark an Deutschland. Auffällig waren die zahlreichen vierachsigen Baustellen-Lkw, die unterwegs waren. Zwischendurch tauchten kleinere, ältere Häuser mit Gärten auf, in denen Kulturpflanzen angebaut wurden. Sie schienen wie Überbleibsel einer früheren Bebauung zwischen den modernen Strukturen.

Als wir Suzhou erreichten, änderte sich das Bild erneut: Zahlreiche Motorroller bestimmten hier das Straßenbild. Zunächst kaum hörbar vom Bus aus, stellte sich später heraus, dass es sich fast ausschließlich um Elektroroller handelte. Auffällig war die flexible Nutzung – oft saßen zwei oder drei Personen gemeinsam auf einem Roller. Helme trug nur etwa die Hälfte, und auch in der Dämmerung waren viele ohne Licht unterwegs.

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