Dieses Gebäude verdient einen eigenen Beitrag. An der Xiandai Avenue in Suzhou erhebt sich die SIP Planning Exhibition Hall – ein Museum, das die Entstehung des Suzhou Industrial Parks dokumentiert. Schon beim Betreten wird klar: Hier will China nicht nur informieren, sondern beeindrucken.

Über drei Etagen und in 19 Themenbereichen wird die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des SIP präsentiert – von den ersten Masterplänen in den 1990er-Jahren bis zu den visionären Projekten für die kommenden Jahrzehnte. Stadtplanung, Architektur, Wirtschaftskraft und Innovation werden in Szene gesetzt, als handle es sich um ein Gesamtkunstwerk.
Eindrucksvoller Rahmen
Ich habe selten ein saubereres und glänzenderes Gebäude gesehen. Kurze Sätze in überdimensionalen Lettern an den Wänden vermitteln Botschaften von Fortschritt und Wohlstand. Man hätte Plakate drucken oder Stellwände aufstellen können – hier aber wurde gleich eine ganze Projektionsfläche gebaut. Alles ist groß gedacht, überdimensioniert fast. Wer hier durchgeht, spürt die Botschaft: „Der Wunsch der Menschen nach einem guten Leben ist unser Ziel.“ – Und dieses Ziel ist erreicht worden.
Zwischen Show und Stolz
Man kann es Propaganda nennen oder Schowpalast – Fakt ist: Es ist beeindruckend. Die Räume sind so weitläufig, dass perfekte Fotos kaum gelingen. Kaum sind Besucher durchgegangen, wird sofort wieder gewischt und poliert, damit das glänzende Image erhalten bleibt.

Doch es steckt mehr dahinter als reine Inszenierung. Das Gebäude zeigt, mit welchem Selbstverständnis und Stolz China auf seine Errungenschaften blickt – und wie sehr der Suzhou Industrial Park zum Symbol für Modernität, internationale Kooperation und Zukunftsfähigkeit geworden ist.
Fazit
Man kann diese Schau als verschwenderisch empfinden – oder als Beweis für Chinas Schaffenskraft. Für mich war es vor allem eines: sprachlos machend.