- 1896: gegründet als „Nan Yang College“
- 1921: Umbenennung in Jiao Tong University
- 1950er Jahre: Teilung in Xi’an Jiao Tong University und die in Shanghai verbliebene SJTU
- 1978: als eine der ersten Universitäten Chinas bahnte SJTU Wege in den internationalen Austausch mit den USA
- Heute: SJTU zählt zu den führenden Universitäten weltweit und arbeitet intensiv daran, ihre Spitzenposition weiter auszubauen.
Rankings und Ambitionen
Die SJTU hat in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte in internationalen Rankings gemacht. Im QS World University Ranking liegt sie inzwischen unter den Top 50, ähnlich hoch platziert auch bei ARWU, US News und Times Higher Education. Ziel ist klar: bis 2025 eine durchgängig herausragende Platzierung in allen globalen Rankings.
Fokus auf Low Carbon und Innovation
Besonders spannend war die Vorstellung des China-UK Low Carbon College, das in Kooperation mit der University of Edinburgh gegründet wurde. Hier werden englischsprachige Masterprogramme angeboten, die sich mit nachhaltiger Entwicklung, Carbon Finance und Energiethemen beschäftigen. Forschung und Innovation im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien stehen dabei klar im Fokus.
Innovationsstandort
Darüber hinaus entwickelt die Universität gemeinsam mit Partnern den Innovationsstandort „Grand Neo Bay“. Dieses Areal im Shanghaier Stadtteil Minhang wird als Zukunftslabor für Themen wie Künstliche Intelligenz, Biomedizin, neue Materialien, Robotik, Energietechnologien und Mikroelektronik aufgebaut. Über 2.400 technologiegetriebene Unternehmen aus dem Umfeld von Professoren, Alumni und Partnern sind dort bereits angesiedelt.
Startups mit Potential
Im Anschluss an die Vorträge hatten wir die Möglichkeit, zwei Startups näher kennenzulernen: Das erste im Bereich von Solarzellen – ein junges Unternehmen, das farbige Solarmodule entwickelt, die sich in Fassaden integrieren lassen. Damit verbinden sich Ästhetik und nachhaltige Energiegewinnung. Das zweite im Bereich von Batteriematerialien – ein Spin-off, das umweltfreundliche Materialien für Anoden und Kathoden in Batterien herstellt. Eine Technologie, die entscheidend für die Zukunft der Elektromobilität und Energiespeicherung sein kann.
Einblick aus dem Deutschen Konsulat
Bevor wir zur Universität fuhren, besuchten wir das Deutsche Generalkonsulat in Shanghai. Dort erhielten wir eine Einschätzung zur deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie. Die klare Botschaft: Kooperation ist unumgänglich, wenn Deutschland international mithalten will.
- Fokus auf die eigenen Stärken, z. B. in der Grundlagenforschung
- Keine Angst vor Technologieabfluss in Bereichen, in denen wir ohnehin nicht führend sind
- Nutzung von Freihandelszonen, um flexiblere Kooperationsmodelle zu schaffen
- Pragmatismus in den Beziehungen: „Der Himmel ist hoch und der Kaiser weit weg“ – vieles ist möglich, wenn man die Chancen konsequent nutzt.
Fazit
Die Shanghai Jiao Tong Universität beeindruckt nicht nur durch ihre lange Tradition, sondern vor allem durch ihren klaren Zukunftsplan: Forschung, Transfer und Unternehmertum unter einem Dach. Mit Projekten wie Grand Neo Bay schafft sie ein Innovationsökosystem, das weit über die Universität hinauswirkt – ein Modell, von dem man sich auch in Europa einiges abschauen kann.






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