Der Tag begann mit einer für uns praktischen, in China längst etablierten App: DiDi. Wer sie noch nicht kennt – sie funktioniert wie das bekannte Uber oder ersetzt das klassische Taxi. Für uns als Reisende ist das unglaublich komfortabel: Standort eingeben, Ziel auswählen, und innerhalb weniger Minuten steht ein Auto bereit.
Unsere Fahrerin legte unterwegs noch einen kurzen Stopp ein, um ihr Frühstück abzuholen – ganz selbstverständlich, und wir nahmen es mit einem Schmunzeln hin. In nur 15 Minuten brachte sie uns zum Bahnhof. Die Bezahlung läuft komplett über die App, inklusive Routenverfolgung. Das Beste daran: Wir waren zu viert unterwegs und haben zusammen gerade einmal 17 RMB (ca. 2 Euro) bezahlt.
Ein Bahnhof wie ein Flughafen
Schon am Vorplatz des Bahnhofs wurden wir von der Dimension überrascht. Monumental groß, und im Hintergrund die imposante historische Stadtmauer von Suzhou. Der Ablauf erinnert stark an einen Flughafen: • Passkontrolle, da unser Ticket über den Reisepass gebucht war • Sicherheitskontrolle, wie man sie sonst nur beim Fliegen kennt • riesige Wartehallen, in denen sich die Reisenden sammeln
Erst kurz vor Abfahrt öffnet sich der Zugang zu den Gleisen. Das führt dazu, dass der Bahnsteig bis dahin komplett leer ist und Züge mit hoher Geschwindigkeit problemlos durchfahren können.
Präzision und Geschwindigkeit
Unser Zug erreichte eine Geschwindigkeit von 297 km/h – beeindruckend, wie ruhig und effizient die Fahrt dennoch verlief. Ebenso faszinierend ist die Präzision: Der Zug hält auf den Meter genau am vorgesehenen Platz. Deshalb sind auf dem Bahnsteig die Wagennummern und Türbereiche markiert. Die Passagiere stellen sich entsprechend in Reih und Glied auf und steigen geordnet ein.
Ein System, das reibungslos funktioniert und einmal mehr zeigt, welche technische und organisatorische Leistung hinter dem chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetz steckt. Respekt!