13.09.2025 Ein Tag in Lingshan – zwischen Spiritualität und Tourismus

Heute mal kein Innovationsprogramm, sondern Kultur pur. Wir machten uns mit dem Bus auf den Weg nach Lingshan, das nordwestlich von Suzhou auf einer Halbinsel im Taihu-See liegt. Schon bei der Ankunft war klar: Das Gelände ist für Besucher perfekt erschlossen – ein riesiger Parkplatz, eine Reiseleiterin sammelte unsere Pässe zur Ticketvergabe ein und dann betraten wir die Anlage.
Eine Achse zum Buddha
Eine lange, breite Achse zieht sich durch das Areal: Tore, Plätze und reich verzierte Gebäude begleiten den Weg, der direkt auf einen Berg zuführt. Am Ende thront die große, gut 80 m hohe Buddha-Statue, die über eine monumentale Treppenanlage erreichbar ist. Schon aus der Ferne wirkt sie beeindruckend, doch je näher man kommt, desto mehr spürt man die Ehrfurcht, die sie ausstrahlt.
Ich nutzte die Gelegenheit, um meine erste kleine Wanderung in China mit der Komoot-App aufzuzeichnen – nicht der wildeste Pfad, aber ein schöner symbolischer Moment.
Spiritualität am Wegesrand
Je näher man dem Buddha kam, desto stärker wurde der religiöse Charakter der Anlage. Gläubige entzündeten Kerzen und Räucherstäbchen – oft drei auf einmal: für den Buddha, für die Lehre (Dharma) und für die Gemeinschaft (Sangha). Der Rauch symbolisiert Reinigung und Ehrerbietung.
Auch wenn ich selbst nicht aktiv teilnahm, war es bewegend zu sehen, mit welcher Hingabe die Menschen ihre Gebete verrichteten.
Monumentale Architektur
Auf dem Rückweg wählte ich einen anderen Weg und stieß auf eine weitere riesige Anlage, die fast wie ein Palast wirkte. Goldene Dächer, reich verzierte Fassaden – ein Ort, der eher an große sakrale Bauten erinnerte als an ein klassisches Kloster.
Das Gelände ist so weitläufig, dass es kleine Elektroshuttles und Bahnen gibt, die Besucher transportieren. Ich habe mich aber zu Fuß auf den Weg gemacht und so viele Details entdecken können – von Reliefs über riesige Buddha-Darstellungen bis hin zu aufwendig gestalteten Innenräumen.
Zwischen Ehrfurcht und Kommerz
So beeindruckend die Dimensionen und die spirituelle Atmosphäre waren – für mich als Naturfreund war es stellenweise zu touristisch. Zwischen Souvenirshops, großen Besucherströmen und der eigentlichen Andacht ging manchmal die Ruhe verloren. Am Ausgang erwartete uns schließlich noch ein riesiger Souvenirshop, der irgendwie so gar nicht zu den Gebeten und Räucherstäbchen passte.
Fazit
Lingshan war für mich eine völlig neue Erfahrung in China: eine Mischung aus Spiritualität, Architekturwunder und Massentourismus. Auch wenn mich persönlich die Naturlandschaften mehr faszinieren, war dieser Tag ein spannender Einblick in die religiöse und kulturelle Welt Chinas – und ein unvergessliches Erlebnis.
 

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